Die vor rund 60 Jahren erbaute Kirche St. Kolumban hat große Bedeutung für die Menschen in Bregenz-Weidach. Nun muss der Kirchturm aufwendig saniert werden.
Der Kirchenbau Anfang der Sechzigerjahre
Viele Menschen im Land haben zu den Gotteshäusern
in der Diözese eine besondere Verbindung. Die Kinder wurden dort getauft, viele gaben sich in diesen heiligen Hallen das Ja-Wort oder haben sich im Rahmen der Gottesdienste so manche Sonntage bereichern lassen.
Aber Kirchen sind eben auch Bauwerke, an denen der Zahn der Zeit nagt. Nachdem im vergangenen Jahr bereits die altehrwürdige Kirche St. Gallus in der Oberstadt umfangreich saniert wurde, steht in der Landeshauptstadt heuer St. Kolumban auf dem Programm.
Bereits zwischen 1958/59 begannen die ersten Über-
legungen zum Bau einer eigenen Kirche. Im folgenden Jahr erteilte die bischöfliche Behörde die Zustimmung. Es folgte ein Architekturwettbewerb, den Architekt Hans Burtscher aus Dornbirn gewann.
Sein Entwurf umfasste die Kirche, den separat stehenden Kirchturm und die angeschlossenen Gebäude wie den Kindergarten und den Pfarrsaal. Nach dem Abschluss der rund vier Jahre andauernden Bauarbeiten
Mit der Errichtung des Kirchturms von St. Kolumban ist uns vor 60 Jahren ein bauliches Meisterwerk geglückt.
BAUMEISTER LOTHAR BURTSCHER
fand die feierliche Weihe der Kirche schließlich am 3. Juli 1966 statt. Initiator für den Kirchenbau war Albert Holenstein, der nach Kaplansjahren in Götzis, Schwarzenberg und Bregenz-Mariahilf ab 1960 die Pfarre Bregenz-St. Kolumban aufbaute.
Die Kirche spricht die Menschen mit ihrem schlanken, zum Himmel weisenden Turm, ihrer Form als Schiff
oder Zelt, und der mystischen Lichtführung an.
Erläutert Kunsthistoriker Dr. Karl Dörler und ergänzt: „Hier erlebte ich lebendige Gottesdienste, eine faszinierende Weltoffenheit und hoffnungsvolle Zukunftsorientierung.“
Der Bregenzer Baumeister Lothar Burtscher (Jahrgang 1927), der noch heute im Stadtteil Weidach lebt, errichtete die Kirche samt Nebengebäuden mit seiner Firma in den Jahren 1962 bis 1966.
„Mit der Errichtung des Kirchturms von St. Kolumban ist uns vor 60 Jahren ein bauliches Meisterwerk geglückt. Aufgrund der bei Betonbauwerken erforderlichen Wartungsintervalle ist es jetzt höchste Zeit, Instandhaltungsmaßnahmen zu ergreifen und das Bauwerk für die Zukunft zu sichern“, so Burtscher.
Es wird bereits intensiv an der Erhaltung des „Campanile“ und des Kirchenensembles gearbeitet, damit beide im Jubiläumsjahr 2026 in neuem Glanz erstrahlen können. Der Beton des Kirchturms muss bis in den Kern renoviert werden, bei der Fassade der Kirche, dem Pfarrhaus und dem Pfarrsaal reicht eine Reinigung samt Neuanstrich.
Die Kirche St. Kolumban ist denkmalgeschützt und das Vorhaben ist in enger Zusammenarbeit mit dem Diözesanbauamt und Bundesdenkmalamt abgestimmt. Turm und Kirchenschiff werden eingerüstet sein.
Alle Gottesdienste und Veranstaltungen finden jedoch wie gewohnt statt.
Die Kosten von rund 200.000 Euro werden zu einem Drittel von der öffentlichen Hand (Bundesdenkmalamt, Land Vorarlberg, Stadt Bregenz) und der Diözese Feldkirch getragen. Für die restliche Finanzierung ist die Pfarre St. Kolumban selbst zuständig und aus diesem Grund für Spenden sehr dankbar. Wer die Sanierung finanziell unterstützen möchte, kann „Kirchturmpat:in“ werden: Spendenkonto (absetzbar): Name: Bundesdenkmalamt; IBAN: AT07 0100 0000 0503 1050; Verwendungszweck: A483 oder Konto der Pfarre (nicht absetzbar): Name: Pfarre St. Kolumban; IBAN: AT25 5800 0000 1146 5110; Verwendungszweck: Sanierung
Die St. Kolumban-Kirche ist nach dem irischen Wandermönch und Missionar St. Kolumban von Luxeuil benannt, der im 6. und 7. Jahrhundert lebte. Da der Bodenseeraum im Mittelalter stark von irischen Mönchen beeinflusst wurde, tragen einige Kirchen seinen Namen.